Grenzland

Das deutsch-niederländische Grenzgebiet ist ein Sondergebiet. Im Grenzgebiet besteht zwischen Deutschland und den Niederlanden eine enge Zusammenarbeit im Bereich Bildung, Mobilität, Infrastruktur, Sicherheit und Gefangenenbegleitung, Bildung und Kultur. Das gemeinsame Ziel ist eine wirksame Politik und nachhaltige Entwicklung, um die Lebensqualität entlang der 580km langen Grenze letztendlich weiter zu verbessern.

Besonderes Augenmerk wird auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen gelegt, da dort so gut wie alle Themengebiete der bilateralen Zusammenarbeit auf der Tagesordnung stehen.

Das Generalkonsulat des Königreichs der Niederlande in Düsseldorf nimmt eine zentrale Rolle zwischen den Grenzregionen und den Verwaltungszentren Den Haag, Düsseldorf, Hannover und Berlin ein. Aus diesem Grund sind auch die niederländischen Provinzen Gelderland, Overijssel, Südholland und Limburg in den Räumlichkeiten des Generalkonsulats vertreten.

Das Generalkonsulat ist Teil des niederländischen diplomatischen Netzwerks in Deutschland und arbeitet eng mit der niederländischen Botschaft in Berlin, dem Generalkonsulat in München, den NBSO Netherlands Business Support Offices und den Honorarkonsulaten zusammen. Das Generalkonsulat in Düsseldorf unterstützt die niederländisch-deutschen Beziehungen mit den Bundesländern Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland und Bremen. Das Amtsgebiet umfasst rund 126.000 Tausend Quadratkilometer mit 38 Millionen Einwohnern.

Die Bewohner der Grenzregion NL-D stehen traditionell in engem Kontakt zueinander. Bereits 1958 wurde hier die erste EUREGIO gegründet! Heute arbeiten die Menschen auf politischer und administrativer Ebene sehr eng zusammen, um die Lebensqualität und eine nachhaltige wirtschaftliche, kulturelle und soziale Entwicklung zu fördern. Durch ein über viele Jahre aufgebautes Netzwerk auf Verwaltungs- und Beamtenebene schaffen wir Unterstützung für die niederländischen politischen Ziele und fördern die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Dazu gehören Gespräche mit einflussreichen Politikern und Ministern sowie leitenden Beamten in den Ministerien von NRW und Niedersachsen. Sie treffen sich auf bilateraler Ebene oder auf der jährlichen Grenzlandkonferenz  oder während der alle zwei Jahre stattfindenden Regierungskonsultationen zwischen NL und NRW.

Das Generalkonsulat unterstützt eine intelligenten grenzüberschreitenden Mobilität. Eine robuste Infrastruktur ist sowohl für den Güter- als auch für den Personenverkehr von großer Bedeutung. Besonderes Augenmerk wird auf Sicherheit, Nachhaltigkeit und Digitalisierung gelegt. Wir arbeiten u. a. mit Ministerien, Rijkswaterstaat und privaten Akteuren wie Spediteuren, Häfen und dem Logistiksektor zusammen. 

Die Bedeutung der binationalen Zusammenarbeit von Hochschuleinrichtungen ist weithin anerkannt. Es gibt zahlreiche Initiativen für ein grenzüberschreitendes deutsch-niederländisches Bildungswesen, wie z. B. das Haus der Niederlande in Münster. Im Jahr 2019 studieren mehr als 1.000 Niederländerinnen und Niederländer an Universitäten und Hochschulen in NRW. Im akademischen Jahr 2019-2020 kamen über 23.000 Studierende aus Deutschland zum Studium in die Niederlande. Die gegenseitige Anerkennung von Diplomen und der Mangel an qualifiziertem Personal, mit dem sowohl die Niederlande als auch Deutschland konfrontiert sind, sind wichtige Themen. 

In unserem Amtsgebiet sorgen wir rund um das Thema Sicherheit für einen sehr guten Informationsfluss zwischen den niederländischen und deutschen Ministerien und Behörden. Darüber hinaus unterstützen wir unter anderem die grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Katastrophenschutz.  

Das niederländischen Generalkonsulat Düsseldorf ist für die Betreuung von ungefähr 400 niederländischen Inhaftierten in ganz Deutschland zuständig. Offene Grenzen werden natürlich auch von Kriminellen genutzt. Eine unserer vielfältigen Aufgaben ist jeden Inhaftierten einmal pro Haft zu besuchen. Damit hat der niederländische Staat eine weltweit einzigartige Betreuung seiner Gefangenen. Für diesen Einsatz werden wir oft vom Gefängnispersonal gelobt. 
Wir sind stolz darauf, dass wir mit "unseren" Inhaftierten in Kontakt sind. Wenn Besuche wie während der Corona-Krise ausgeschlossen sind, ermöglicht uns unser großes Netzwerk an Sozialarbeitern und Integrationsbeauftragten in den Gefängnissen, mit fast jedem neuen Inhaftierten zu telefonieren. Die Gefangenen sind dankbar, dass sie auch in schwierigen Zeiten nicht vom niederländischen Staat vergessen werden.

Die Circulair Economy bietet großes Potential um die wesentlichen UN-Nachhaltigkeitsziele zu verwirklichen. Das niederländische Generalkonsulat organisiert daher in Zusammenarbeit mit niederländischen und nordrhein-westfälischen Partnern grenzüberschreitende Netzwerk-und Fachveranstaltungen, unter anderem zum Thema Kunststoff und Chemisches Recyling. Zugleich unterstützen wir den Fachdialog zwischen den Ministerien in den Niederlanden und NRW und fördert dadurch speziell die Defossilierung der chemischen Industrie in beiden Ländern.

Kunst und Kultur verbinden: Die deutsch-niederländische Grenzregion hat erst seit 75 Jahren eine feste Grenze; im Laufe der Jahrhunderte bildete das Gebiet eine Einheit mit vielen Änderungen im Grenzverlauf. Grenzüberschreitende Kulturprojekte  erschließen diese gemeinsame Geschichte für die Gegenwart.